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Reiki ist eine Technik der Alternativmedizin, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Mikao Usui in Japan entwickelt bzw. wieder entdeckt und bis in die heutige Zeit von Lehrer zu Schüler weitergegeben wird. Die Wirksamkeit der Praktiken ist wissenschaftlich nicht belegt.
Der Begriff Reiki stammt von den japanischen Worten rei (Kosmos/Universum) und ki (Lebensenergie). Andere geläufige Umschreibungen sind "Universale Lebensenergie" oder "Schöpferische/Heilende Kraft des Universums". Reiki ist vergleichbar mit der Energie, die z.B. in Indien Prana bzw. in China Qi genannt wird.
Entstehungsgeschichte
Die Legende besagt, dass der Gründer Mikao Usui als Lehrer an einem buddhistischen Kloster in Japan seinen Schülern die Wunder Christi erklärte. Seine Schüler wollten Jesu Heilkräfte genauer verstehen. Usui begab sich auf die Suche. Er studierte Bücher und Schriften über Heilkunde in der ganzen Welt. Nachdem er mit seinen Ermittlungen fast abgeschlossen und immer noch nichts Passendes gefunden hatte, begab er sich 1924 zum Fasten auf einen heiligen Berg in der Naehe Kyotos. In der Nacht zum einundzwanzigsten Tag sah er am Himmel ein helles Licht, das ihn einhüllte. Am darauffolgenden Morgen stieß er seinen Fuß an einem Stein, dass er blutete. Als er aber seine Hände auf die Wunde legte, wurde die Blutung gestillt. Am gleichen Tag behandelte Usui erfolgreich die Zahnschmerzen einer Frau.
Seitdem wird Reiki von Lehrer zu Schüler durch Initiation (man unterscheidet verschiedene Grade) weitergegeben. Die Technik ist geschützt und wird traditionell nur mündlich überliefert. Es ist kein Fall seit Usui bekannt, dass Reiki ohne Initiation verfügbar wurde.
Über 99 Prozent der heute Reiki Praktizierenden stammen aus der Linie Usui-Hayashi-Takata. Die Verbreitung von Reiki im Westen ist insbesondere Frau Takata zu verdanken. Sie hat mindestens 21 Studenten zu Lehrern ausgebildet, und zwar
George Araki, Dorothy Bab, Ursula Baylow, Rick Bockner, Barbara Brown, Fran Brown, Patricia Ewing, Phyllis Lei Furumoto (Reiki-Alliance), Beth Grey, John Grey, Iris Ishikura, Harry Kuboi, Ethel Lombardi, Barbara McCullough, Mary McFadyen, Paul Mitchell, Bethal Phaigh, Shinobu Saito (Takatas Schwester), Virginia Samdahl (1. Meister von Takata), Wanja Twan, Barbara Weber Ray (Radiance Technik)
Die tatsächliche Herkunft von Usuis System ist ungeklärt, nur wenige unabhängige Dokumente existieren über die Ursprünge und Einflüsse. Es gibt jedoch oberflächliche Ähnlichkeiten zum chinesischen Taoismus und zu buddhistischen Philosophien bei Form und Namen der Reikisymbole. Die Reikilehre beinhaltet jedoch die essentielle buddhistische Lehre der Drei Daseinsmerkmale (dukkha, anicca, anatta) nicht und kann daher nicht als solche gelten.
Von Reiki könnte aber behauptet werden, es sei eine buddhistische Kunst wie Karate-Dō oder Shiatsu, ohne eine echte buddhistische Praxis zu sein. Dennoch würde wohl analog die Mehrheit der Taoisten leugnen, dass Reiki eine taoistische Praxis ist. Die Bezeichnungen der Reikisymbole zeigen aber taoistischen Einfluss.
Ob Reiki nun gänzlich spirituell empfangen, wiederentdeckt oder aus verschiedenen Ursprüngen von Usui und seinen Anhängern zusammengestellt wurde, kann aufgrund der mangelnden Dokumentation nur vermutet werden.
Die Reiki-Grade
Die Anhänger behaupten, Reiki sei nicht eigenständig erlernbar, da es auf Energieübertragungen ähnlich dem Kriya-Yoga basiere, auf so genannten Einstimmungen. Durch die Einstimmungen soll der in jedem Menschen natürlich vorhandene Reiki-Kanal von Blockaden gereinigt und somit die Möglichkeit geschaffen werden, Reiki durch die Hände weiterzugeben. In Wochenendseminaren wird Reiki unterrichtet. Hierbei gibt es in der Regel drei Grade. Je nach Reiki-Vereinigung existieren weitere Grade und „Geheimsymbole“.
Der erste Grad
Die Essenz des 1. Grades sind traditionell vier Einweihungen, mit denen dem Studenten Reiki sofort und für das ganze Leben zur Verfügung steht. Dieser kann dann sich selbst sowie andere Menschen, Tiere Situationen und Pflanzen über seine Hände direkt mit Reiki behandeln. Für die tägliche Selbstbehandlung (empfohlen) wird eine bestimmte Abfolge von Handpositionen gelehrt. Des Weiteren wird die Reiki-Geschichte erzählt und die fünf Lebensregeln weitergegeben.
Der zweite Grad
Reiki-Meister empfehlen, zwischen den Initiationen des ersten und zweiten Grades mindestens drei Monate, besser länger, verstreichen zu lassen. Die Initiation zum zweiten Grad setzt den klaren Wunsch voraus, tiefer in seinen Wachstumsprozess mit Reiki zu gehen, und Reiki zu praktizieren. Weiterhin soll sich der Schüler mit den Techniken des ersten Grades vertraut gemacht haben. Im zweiten Grad werden drei Symbole vermittelt. Mit diesen soll man befähigt werden, zum einen die Kraft von Reiki zu verstärken, weiterhin Reiki auf der mentalen Ebene wirken zu lassen (Mentalbehandlung), und zum dritten Reiki auf andere Energiefelder wie Konzepte oder Situationen - ohne Grenze von Raum und Zeit - wirken zu lassen (Fernreiki).
Der dritte Grad (Meistergrad)
Der Dritte Grad wird heute oft in zwei Teile unterteilt (Meistereinweihung fuer das persoenliche Wachstum und Lehrergrad), ursprünglich handelte es sich nur um einen Grad. Der Meister-/Lehrergrad soll dazu befähigen, andere Menschen in Reiki zu initiiern und Reiki zu unterrichten. Zwischen dem zweiten Grad und dem Meistergrad sollten mindestens ein Jahr, besser mehr Zeit, liegen. Dabei wird es als sinnvoll erachtet, eine längere Ausbildung in Anspruch zu nehmen, um Menschen qualifiziert unterrichten zu können, und in die Aufgabe der Reiki-Meisterschaft hineinzuwachsen.
Beschriebene Eigenschaften und Wirkungen
Als Ziel des Reiki wird eine ganzheitliche, körperliche und seelische Heilung angestrebt, um alle Aspekte des Lebens besser begreifen zu können. Bei der Anwendung von Reiki soll durch den Praktizierenden eine Verbindung zwischen der "universellen Energie" und dem Empfangenden hergestellt werden. Nicht der Praktizierende gibt Reiki, er stellt sich als Kanal zur Verfügung. Reiki fliesst beim Empfänger dorthin, wo es benötigt wird. Laut den Praktizierenden verhilft es dem Empfangenden zu einer tieferen Entspannung. Es soll die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken und soll so beispielsweise helfen, eine Krankheit schneller zu überwinden. Als Unterschied zu anderen Energiemethoden wird hervorgehoben, das Reiki von Disharmonie automatisch angezogen wird, dass es unabhängig von Glauben oder geistigen Fähigkeiten wirkt, dass es keine Diagnose erfordert, dass es nicht gesteuert oder manipulativ eingesetzt werden kann, dass es nach den Einweihungen ohne Training ein Leben lang verfügbar ist.